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18.11.2019

Mit 50 Jahren ist man ja (hoffentlich) schon recht gefestigt in seinem Selbstbild. Deshalb dachten wir, wir fragen mal kurz bei zwei langjährigen Agenturkennern aus der Fach-presse nach. Was fällt ihnen als außenstehenden Beobachtern wohl zu 50 Jahren RTS Rieger Team ein?

Kerstin Richter-Östreicher

war mehr als 20 Jahre leitende Redakteurin beim Fachmagazin W&V. 2016 machte sich die Kommunikationswissenschaftlerin selbstständig und berät seitdem Unternehmen aus der Food-&-Beverage- und Kommunikationsbranche in Sachen Pressearbeit.

Peter Strahlendorf

ist seit 1997 CEO des Informationsdienstes new business, Chef­redakteur und Mitherausgeber des Jahrbuchs der Werbung sowie Chefredakteur der Fachzeitschrift markenartikel.

Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie RTS Rieger Team hören?

MB

Tim Bögelein. Weil er als Gesicht der Agentur nach außen einfach sehr präsent, kommunikativ und offen ist.

PS

Herzensagentur. Weil mit RTS immer ein sehr freier Austausch möglich war. Viele Agenturen sprechen nur über gute Neuigkeiten, bei RTS wurden auch Probleme immer offen thematisiert. Der Umgang war stets respektvoll und fair.

KR

Wie hat es die Agentur geschafft, 50 Jahre alt zu werden?

MB

B2B war lange Zeit ein ungeliebtes Stiefkind der Kommunikationsbranche und auch für eine W&V nicht so wirklich „sexy“. Aber RTS hat das Thema auf die Bühne gebracht; sowohl durch großen persönlichen Einsatz als auch durch wissenschaftliche Studien, die klar aufzeigten, dass auch B2B-Kommunikation emotional sein sollte. Damit hat sich die Agentur eindeutig, und zunächst einzig­artig, positioniert. Durch ihre Kreation hat sie diese Positionierung immer wieder konsequent und wirkungsvoll untermauert.

KR

RTS hat es geschafft, den Agenturnamen in der Öffentlichkeit konstant als renommierte B2B-Agentur zu positionieren und am Leben zu erhalten. Jörg und Tim haben der Agentur ein klares Profil verliehen. Sie haben den Namen an sichtbaren Kampagnen festgemacht, die nicht nur im B2B-Bereich gesehen und besprochen werden, sondern im gesamten Marketingumfeld. Das gelingt vielen nicht. Die Agentur hatte von Beginn an einen einzigartigen Charakter und mit Jörg hat sie bis heute einen Garanten dafür, dass sich diese DNA bewahrt.

PS

Hat RTS Rieger Team die deutsche Werbewelt in irgendeiner Art beeinflusst?

MB

RTS hat die B2B-Werbewelt definitiv beeinflusst. Keine andere Agentur hat diese Leistungsebene so sichtbar gemacht.

PS

Vielleicht nicht die Werbewelt an sich, aber das ist auch ganz gut so. B2B ist die Kernkompetenz der Agentur, dabei ist sie geblieben und sendet somit ein klares Marktsignal. Und diesen Bereich hat RTS auf jeden Fall beeinflusst.

KR

Aus welchen Fehlern hat RTS Rieger Team in 50 Jahren nichts gelernt?

MB

Da fällt mir beim besten Willen nichts ein. Die Agentur war schon immer sehr reflektiert und hat sich auch bewusst immer wieder Rat von außen geholt, um zum Beispiel Prozesse zu optimieren.

KR

Oh, da bin ich nicht nah genug dran, um das zu beurteilen.

PS

Glauben Sie, dass es RTS Rieger Team auch 2069 noch geben wird?

MB

Wenn es bis dahin gelingt, den Spirit an der Spitze mit ähnlicher Überzeugung zu leben, dann ja. Dank dieses Spirits hat die Kundschaft Vertrauen in die Schaffenskraft der Agentur. Die Voraus­setzungen sind also sehr gut.

PS

Vieles steht und fällt mit dem Generationenwechsel. Wenn der gelingt, dann ja. Die Welt wird ­immer Werbung brauchen und sofern sich die Agentur weiterhin treu bleibt und mit der Moderni­sierung Schritt hält, habe ich da keine Bedenken.

KR
Interview
Martin Brunner

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